5 Sterne Redner Neidhart sieht Arbeitszeiterfassung kritisch

Der Europäische Gerichtshof fällte kürzlich ein Urteil zur Erfassung der Arbeitszeit und sorgte damit für kontroverse Diskussionen bei Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Gewerkschaften. Dem Urteil nach sind die Arbeitgeber in den EU-Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, jede Arbeitsstunde ihrer Mitarbeiter genau zu dokumentieren. Nach Schätzungen erfasst jeder fünfte Arbeitnehmer seine Arbeitszeiten nicht korrekt, weshalb der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) die Entscheidung des EuGHs positiv bewertet. Auf der Arbeitgeberseite herrscht eine ganz andere Meinung: Sie sprechen sich gegen die Wiederkehr der Stechuhr aus. Zeiterfassung sei ein klares Zeichen von Misstrauen und nicht vereinbar mit der Arbeitswelt im Zeichen von „New Work“.

Vor rund 150 Jahren wurde die Stechuhr zur genauen Dokumentation von Arbeitszeiten entwickelt. Sie sollte für Disziplin und Kontrolle sorgen, da man die Auffassung vertrat, die Arbeitszeit gehöre den Unternehmen. Diese Ansicht wandelte sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte. Mehr Flexibilität und ein eigenverantwortlicher Umgang mit der Arbeitszeit wurde den Arbeitnehmern zugetraut. Daraus resultierte eine Steigerung der Produktivität bei den zufriedenen, mündigen und eigenverantwortlichen Mitarbeitern.

Dominik Neidhart kennt den Effekt von Eigenverantwortung und Flexibilität aus dem Segelsport. Der 5 Sterne Redner und Profisegler weiß, dass es im Hochleistungssport genau darauf ankommt, das Optimum an Leistung im richtigen Moment abzurufen. Vor gut 150 Jahren fand zum ersten Mal der America“s Cup statt, also beinahe zeitgleich mit der Einführung der Stechuhr. Diese Segelregatta gilt als eine der anspruchsvollsten und härtesten Segelrennen der Welt. Mannschaft und Material wird hier alles abverlangt. Insgesamt brauchte es drei Anläufe für Dominik Neidhart und sein legendäres Team Alinghi um den America“s Cup zu gewinnen. Dieser Erfolg wäre ohne klare Kommunikation, Vertrauen und Eigenverantwortung im Team nicht möglich gewesen.

Dominik Neidhart nutzt die spannende Geschichte um den Erfolg des Teams Alinghi in seinem packenden Vortrag „Go hard or go home„, um darzustellen, dass es für außergewöhnliche Erfolge weder auf Kapital noch Größe eines Teams ankommt. Beim Spitzensport auf dem offenen Meer ohne festen Untergrund und ohne schützendes Dach kommt es neben Taktik und Planung ebenso auf die Eigenverantwortung eines jeden Teammitglieds an. Wer hier nach „Schema F“ und Stechuhr arbeitet, ist zum Scheitern verurteilt. Dies überträgt Dominik Neidhart auf die Wirtschaft, denn ohne Teamwork und Eigenverantwortung der Mitarbeiter ist kein Unternehmen wettbewerbsfähig. Kreativität, Zuverlässigkeit in der Produktivität und neue Lösungen garantieren den Erfolg und das Erreichen von Zielen. Auch eine offene Kommunikation ist erforderlich, um konstruktive Feedbacks zu ermöglichen. Teams brauchen Freiräume, denn ständige Kontrolle und starre Vorgaben erzeugen Misstrauen, Neid und bremsen den Arbeitsfluss.

Gerade in der heutigen Zeit, mit permanenten Veränderungen, technischen Neuerungen und Digitalisierung kommt es auf das gelungene Zusammenspiel verschiedener Faktoren an, damit Mitarbeiter ihre Fähigkeiten entfalten können. Eigenverantwortung bringt dabei mehr, als Kontrolle. Sie fördert die Motivation und steigert die Wettbewerbsfähigkeit. Mit motivierten Mitarbeitern fällt es Unternehmen leichter, sich flexibel an Veränderungen anzupassen. Nur so lässt sich Vorsprung im Markt erzielen. „Selbst ein kleiner Vorsprung reicht, um den Sieg einzufahren, wie das Beispiel der Alinghi zeigt. Wir gewannen den letzten Lauf mit einem minimalen Vorsprung von einer Sekunde, was von der Jury ermittelt wurde. Das reichte!“, kommentiert 5 Sterne Redner Dominik Neidhart den Gewinn des America“s Cup.

Keywords:Arbeitsrecht, EuGH, Arbeitszeiterfassung, Stechuhr

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