Schon in der Schulzeit hat man sich stets über ein Bildchen in einem Fließtext gefreut und wenn Du ehrlich bist, geht es Dir als Erwachsener im Arbeitsalltag nicht anders!
Rein hypothetisch gesehen: Du hast zwei Texte vor dir liegen, einen reinen Fließtext und einen inklusive Abbildungen. Beide Texte sind inhaltlich identisch. Welchen der beiden Texte würdest Du wählen?
Mit hoher Wahrscheinlichkeit würdest Du zu dem Text mit den Bildern greifen. Niemand zeigt sonderlich großes Interesse daran ausschließlich mit Text zu arbeiten.
„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“
Das menschliche Gehirn verarbeitet Bilder bis zu 60.000 Mal schneller als reinen Fließtext, zumal wir uns diese auch besser merken können. Unser ausgeprägtester Sinn ist das Sehen, circa 80 % aller Informationen nehmen wir mit den Augen wahr.
Für unser Auge stellt ein Text im Gegensatz zu einem Bild mehr eine Art Puzzle dar. Das Geschriebene ist nur eine Form, die Buchstaben müssen zu Worten zusammengesetzt und anschließend die betreffende Bedeutung verinnerlicht werden. Ein ziemlich aufwendiger und anstrengender Prozess für unser Gehirn, welcher in den meisten Fällen zu Aufmerksamkeitsverlust führt. Die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne für Fließtext liegt bei 12 Sekunden. Bei den jungen Generationen liegt dieser Wert nur noch bei 8 Sekunden.
Bilder hingegen sind für den Menschen sofort klar verständlich und bleiben im Kopf. Forscher sprechen vom „picture superiority effect“. Ist ein Bild in den Text eingebaut, fällt unser Blick als erstes auf das veranschaulichende Element, dies ist eine Art Energiesparmodus unseres Gehirns. Hinzu wurde bewiesen, dass wir Menschen den Inhalt von Vorträgen und Texten, in denen Bilder eingearbeitet wurden, noch nach drei Tagen zu 65 % wiedergeben können. Ohne visuelle Unterstützung liegt die Wiedergabefähigkeit bei lediglich 10 %. Dies ist allerdings keine Neu-Erkenntnis des 21. Jahrhunderts, schon vor über 2.000 Jahren nutzte der römische Redner Cicero Bilder in seinen mündlichen Darlegungen.
In nur zwei Sekunden können 50 bis 70 % der Informationen eines Bildes durch das Gehirn verarbeitet werden.
Damit ist allerdings nicht gesagt, dass in Meetings ausschließlich mit Bildern gearbeitet werden soll. Denn wer verschiedene Informationsträger wie Text, Bild und Raum kombiniert, kann mehr als das 10-fache an Informationen spielend verarbeiten. Milliarden von BIT“s fließen, wir haben dabei Spaß, sind höchst produktiv und motiviert.
Und warum nicht back to the roots? Wenn man es sich genau überlegt, haben schon unsere Vorfahren die Neandertaler mit Bildern kommuniziert und waren anschließend im „Bilde“ über ihr Umfeld!
Nun haben wir Euch in dieser Blogreihe gezeigt, wie Ihr Gedanken sammeln, mit Perspektiven umgehen, euer gegenüber besser verstehen und Informationen einfacher weitergeben könnt.
Bastelt euch in Zukunft eine Gedankenwand mit möglichst vielen Perspektiven. Hört euch diese genau an, fragt nach falls Ihr etwas nicht versteht und wiederholt das Verstandene. Wenn Ihr selbst an der Reihe seid, baut Bilder in eure Präsentation ein um den anderen euren Standpunkt näherzubringen.
Probiert es aus und Ihr werdet sehen, alles wird viel einfacher und schneller gehen. Die Arbeitsatmosphäre wird angenehmer und Teamwork bekommt nicht nur eine neue Definition, sondern macht auch mehr Spaß!
Keywords:Bilder; Fließtext; Visuell; Teamwork, 8 Minutes to Structure; Meeting; Jan-Henrik Schröter
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