Eschborn, September 2019. Der digitale Wandel hat die deutsche Wirtschaft fest im Griff, doch wenn es um die Suche und Auswahl von Kandidaten geht, greifen Personaler lieber zum Telefonhörer oder zur Stellenanzeige. Besonders bei der Automatisierung stockt der digitale Fortschritt in den Personalabteilungen. Nur 3,9 Prozent der 951 befragten Unternehmen nutzen datengesteuerte Rekrutierungsmethoden, obwohl sie 44% für eine sinnvolle Ergänzung halten. Das zeigt die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung (Q1), die vierteljährlich Deutschlands Personalverantwortliche zu neuen Entwicklungen befragt.
37% der Personaler suchen nur offline nach Kandidaten.
98% wählen sie im klassischen Vorstellungsgespräch aus.
Digital oder analog? Die Zukunft des Rekrutierens ist dual
„Die Digitalisierung wird auf Dauer nicht die zwischenmenschliche Interaktion von Bewerbern und Personalern, von Kollegen ersetzen“, betont Andreas Bolder, Director Human Resources bei Randstad. „Aber technologische Entwicklungen können sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber dabei helfen, ihre individuellen Potenziale besser wahrzunehmen und umzusetzen“. Während nur 4% aller Befragten auf online Karrierenetzwerken nach Kandidaten sucht, setzen immerhin 61% der Großunternehmen auf eine Kombination aus Internet-Plattformen und offline-Kanälen.
Automatisierung nur unter Vorbehalt
Besonders groß ist die Kluft zwischen digital und analog bei datengesteuerten Rekrutierungsmethoden. Diese werden nur von 4% aller Befragten genutzt. Gerade mal 15%, die diese Anwendungen positiv einschätzen, planen sie mittelfristig auch einzusetzen.
35% geben an, keine Verwendung für sie zu haben.
26% beklagen mangelnde Kenntnis über ihre Anwendung und 21% über das Angebot.
Als größtes Risiko sehen 49% die Abwertung von Soft-Skills.
Am häufigsten kommen datengesteuerte Rekrutierungsmethoden bisher in großen Unternehmen (über 500 Mitarbeiter) zum Einsatz (8%). Besonders bei der Kandidatensuche werden Matching-Algorithmen genutzt (4,8%). 44% aller Befragten glauben, dass diese digitale Anwendungen die klassischen Methoden langfristig sinnvoll ergänzen aber nicht ersetzen können.
Über die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung
Die hier vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung, die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag vom Personaldienstleister Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt bis zu 1000 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen. Die Sonderfrage im ersten Quartal 2019 bezog sich auf den Einsatz von datengesteuerten Rekrutierungsmethoden in Deutschlands Unternehmen.
Keywords:Digitalisierung, HR, digitales Rekrutieren
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