FOMO – wenn Social Media zur Sucht wird

Christian Hütt erklärt, welche Folgen Social-Media-Sucht haben kann und anhand welcher Merkmale man sie erkennt

FOMO bedeutet „Fear of missing out“. Dieses Phänomen sei immer dann zu beobachten, wenn Menschen unentwegt auf ihr Smartphone schauen. Es umschreibt die Angst etwas zu verpassen. Und auch Studien belegen, dass Social Media einen Einfluss auf das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl hat. „Wenn mein eigener Post oder mein Foto Likes über Likes erhascht, dann fuhle ich mich eben wahrgenommen und alle meine Follower finden mich super wichtig“, so der Gründer von cor – Zentrum für gesunde Führung über die Auswirkungen von Social Media.

Angetrieben von den zunehmenden Likes würde man in Folge dessen immer wieder erneut auf das Handy schauen, um zu sehen wem der Beitrag gefällt. „Des Weiteren kann ich meiner Fangemeinde ein Bild von mir bieten, das in der Realität oftmals gar nicht existiert. Erfolgsgeil posierend vor (m)einem Privatjet – und in dem Augenblick, in dem der Post in den Social-Media-Orbit wandert, steige ich ins 2. Klasse Abteil der Deutschen Bahn“, sinniert Hütt.

Die digitale Welt biete ein sehr einfaches Leben, in dem alles kontrollierbar erscheint. Ein Leben, in dem jeder sein könne, wer oder was er wolle. Die Belohnung oder Anerkennung erfolge dann durch Likes. „Und genau das ist der Unterschied zur Realität, dem echten Leben und echten Menschen. Vor allem aber auch den realen, sehr echten Problemen, mit denen wir tagtäglich zu kämpfen haben“, erklärt der Experte für gesunde Führung und bemängelt, dass Social Media das Bild der Realität verzerre.

Laut einer Umfrage seien bereits mehr als die Hälfte der Social-Media-Nutzer von „FOMO“ betroffen. Die Symptome seien vor allem Druck und das Bedürfnis sich über Social Media mitteilen zu müssen, die Angst etwas zu verpassen und es anderen recht zu machen sowie Unsicherheit.

Vor allem auch im Berufsleben könne FOMO schwere Folgen haben. „Denken wir an all die Berufskraftfahrer, Busfahrer oder Maschinenführer – oder an jene Personen, die mit dem Auto zur Arbeit fahren. Nicht umsonst sorgen entsprechende Plakate an den Autobahnen in uns für ein ungutes Gefühl – Sie zeigen, dass die Smartphone-Nutzung im Straßenverkehr tödliche Folgen haben kann“, erklärt Hütt und stellt abschließend fest: „In den meisten Betriebsvereinbarungen zum Thema Sucht geht es immer nur um Alkohol, Drogen und Medikamente. Das Thema Social Media und Handy-Ablenkung taucht leider meist gar nicht erst auf.“ Hier müsse ein Umdenken stattfinden.

Mehr zu Christian Hütt und seinem Zentrum für gesundes Führen – cor – erfahren Sie auf seiner Website: www.business-cor.de

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