Resilienztrainigs:Transfer in den Berufsalltag erreichen

Resilienztrainings nachhaltig alltagsnah umsetzen

Wer kennt das nicht: Im Unternehmen werden kosten-, zeit- und organisationsintensive Trainings durchgeführt – aber danach bemerkt man wenig von der Umsetzung der Inhalte im Berufsalltag. Leider ist es oft der Fall, dass der Transfer von Trainingsthemen nicht klappt. Besonders schwer ist die Umstellung zu einem neuen Verhalten: der Rückfall in alte Verhaltensmuster passiert schnell und unbewusst.

Transfer stärken: So gelingt´s

Nach Prof. Dr. Koch sind es vier Kompetenzen, die den Transfererfolg sicherstellen (Koch, A. (2018). Die Transferstärke-Methode, Weinheim: Beltz):
– Offenheit für Fortbildungsimpulse: Eine positive Einstellung zu Lern- und Veränderungsimpulsen
– Selbstverantwortung für den Umsetzungserfolg: die Initiative ergreifen, um neue Methoden oder Fähigkeiten für sich selbst zu entwickeln
– Rückfallmanagement im Alltag: Geeignete Strategien, um gewohnheitsmäßige Handlungen zu ändern
– Positives Selbstgespräch bei Rückschlägen: trotz Rückschlägen zuversichtlich bleiben, dass das Lern- und Veränderungsziel erreicht wird.

Resilienz zu entwickeln erfordert die Änderung von Verhaltensweisen, die teilweise automatisch im alltäglichen Leben ablaufen. In einem Resilienztraining werden neue Verhaltensweisen zwar durchgespielt, jedoch braucht es Routine, damit sie sich gut verankern. Zum Beispiel bei zunehmendem Druck einen Schritt aus der Situation rauszugehen und fünfmal tief durchzuatmen – daran muss man sich in der akuten Situation erst einmal erinnern.

Resilienztransfer erreichen

Spannenderweise unterstützen die verschiedenen Resilienzschlüssel an sich schon die Fähigkeit, neue Verhaltensmuster in den Alltag zu übertragen.
– Die Offenheit, neuen Dingen positiv zu begegnen, ist eine wichtige Facette des Resilienzschlüssels Optimismus.
– Der Resilienzschlüssel Eigenverantwortung unterstützt umzusetzen, was für sich selbst wichtig ist.
– Lösungsorientierung hilft, Strategien für das Rückfallmanagement im Alltag zu entwickeln.
– Die Resilienzschlüssel Selbstwirksamkeit und Zukunftsorientierung beinhalten die Fähigkeit, sich nicht von Rückschlägen entmutigen zu lassen.

Ein Resilienztraining stärkt also die Fähigkeit, die Inhalte nach dem Training in den normalen Alltag zu übertragen. Darüber hinaus kann die Konzeption von Trainingsmaßnahmen beitragen, dass die TeilnehmerInnen viel Transfererfolg erreichen.

Tipps für den Transfer bei Resilienztrainings

Eine gute Voraussetzung dafür, dass Inhalte von Resilienz- und anderen Trainings wirklich im Berufsalltag aller MitarbeiterInnen ankommen, ist ein hohes Commitment bei der Unternehmensleitung. Denn dann wird eine Umsetzung von neuen Verhaltensweisen gefördert, auch wenn sie am Anfang Zeit oder Energie von anderen Aufgaben abzieht.

Eine großflächig angelegte Resilienzmaßnahme, die Prof. Heller in den letzten Monaten in einem großen Unternehmen im Bildungsbereich durchgeführt hat, bestand aus folgenden Schritten:
1. Vorträge mit einem Überblick über Resilienz. Sie fanden wiederholt zu unterschiedlichen Zeiten statt um sicherzustellen, dass alle MitarbeiterInnen teilnehmen können.
2. Großgruppenworkshops, um Ideen zur Stärkung der organisationalen Resilienz zu entwickeln.
3. Trainings für mehr individuelle Resilienz für Führungskräfte und MitarbeiterInnen. Auch diese Trainings wurden zu unterschiedlichen Terminen angeboten, um möglichst vielen MitarbeiterInnen die Teilnahme zu ermöglichen.
4. Eine Online-Lernplattform, auf der alle TeilnehmerInnen neue Übungen und Reflexionen zu den Resilienzschlüsseln durchführen konnten. Auf der Plattform erhalten die TeilnehmerInnen auch Zugang zu einem geschlossenen Forum, um sich zu Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Lerninhalte austauschen zu können und Lösungen dafür zu finden.
5. Nach ca. 4 Monaten fanden Transferworkshops statt, in denen sich die TeilnehmerInnen erneut intensiv mit den Resilienzschlüsseln auseinandersetzten und gemeinsam intensiv nach Lösungen suchten, um die resilienten Verhaltensweisen in ihren Alltag zu integrieren.

Ein ausführlicher Bericht zu diesem spannenden Projekt ist im Blog von Prof. Heller zu finden: https://juttaheller.de/resilienz-transfer-erreichen/

Fazit: Transferunterstützung lohnt sich. Transferworkshops einige Monate nach dem Training stellen mit wenig Aufwand sicher, dass die TeilnehmerInnen einerseits erkennen, welche Inhalte aus den Trainings sie bereits umgesetzt haben. Andererseits sind Transferworkshops ein intensiver Impuls, weiterhin an der eigenen Resilienzentwicklung zu arbeiten. Prof. Heller konzipiert Maßnahmen zur Entwicklung von Resilienz in Unternehmen individuell auf die Bedarfe des Unternehmens zugeschnitten – mehr auf: https://juttaheller.de/unternehmens-resilienz/.

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